Sophiensæle Donnerstag 6.11. ensemble mosaik & Gäste

Der szenische Abend mit Musik, Sprechtext, Tanz und Video

Der Titel von Ana Maria Rodriguez‘ Stück „Camera Lucida” bezieht sich auf einen optischen Apparat, der ab dem 17. Jahrhundert vor allem von Künstlern als Zeichenhilfe genutzt wurde. Er spiegelt das Bild von einem betrachteten Objekt auf eine horizontale Oberfläche, wo es direkt nachgezeichnet werden kann. Es wird vermutet, dass Künstler wie Ingres, van Eyck oder Caravaggio ihre naturgetreuen Bilder nicht freihändig, sondern unter Nutzung der Camera Lucida schufen. Camera Lucida II setzt die im Berliner LaborGras 2013 begonnene Werkreihe von Ana Maria Rodriguez fort. Zwei Musiker kommen in der aktuellen Version hinzu und ergänzen Tanz, Video und Elektronik. Das Videomaterial stammt von Aufnahmen, die mittels präparierter Laterna Magicas und altertümlicher Leuchtmitteln erzeugt wurden.
Für „KALKwerk“ hat sich Helmut Oehring von Thomas Bernhards gleichnamigen Roman inspirieren lassen. Eine „komponierte Vorhölle“ habe er verfasst, so Oehring selbst, und „Klänge gefunden in den Innenwänden dieser Figuren einer Verzweiflung“. Der Protagonist des 1970 erschienenen Buches, der Autodidakt Konrad, hat angeblich eine wegweisende Studie über das Gehör entwickelt, scheitert aber immer wieder daran, sie auch aufzuschreiben. Das ensemble mosaik, das bereits die Uraufführung des Werks als Musiktheater gespielt hat, wird jetzt zusammen mit dem Kontrabassisten und Sprecher Matthias Bauer zum ersten Mal die konzertante Fassung von „KALKwerk“ aufführen.

  • Ana Maria Rodriguez Camera Lucida II (2014) für Tänzerin, Viola, Violoncello, Papier, Live-Elektronik und Mini Video Projektoren (UA)
  • Helmut Oehring KALKwerk (2012/14) konzertante Fassung für Kontrabass/Stimme und Streichquintett (UA)

ensemble mosaik & Gäste: Chatschatur Kanajan, Wolfgang Bender – Violine I Karen Lorenz – Viola I Lea-Rahel Bader, Mathis Mayr – Violoncello I Matthias Bauer - Kontrabass/Stimme I Annapaola Leso - Tanz I Ana-Maria Rodriguez – Video und Elektronik I Torsten von Otterberg – Klangregie