Klangwerkstatt Berlin

Festival für Neue Musik


4. bis 15. November 2016

Sonntag 6.11.

Zwei Mystiker - eine Stimme, zwei Instrumente - zwei Werke
18.00 UhrKunstquartier Bethanien, Studio 1

  • Hildegard von Bingen O rubour sanguinis (12. Jh.)
  • John Cage Sonnekus² part I (1985)
  • Irene Kurka - Sopran
  • John Dowland/Jacob van Eyck Pavane Lachrymae (1644) für Blockflöte solo
  • Arturo Corrales Folk you! (2011) canon fractal por aumentación sobre una melodía popular für Blockflöte, Violine und Electronics
  • Sylvia Hinz - Blockflöte | Alexa Renger - Violine
  • ***
  • 19.00 Uhr
  • Hildegard von Bingen Studium divinitatis
  • John Cage Sonnekus² part II
  • Irene Kurka - Sopran
  • Alexandra Filonenko irreversibility of mechanisms (2014) für Violine und live Elektronik
  • Alexandra Filonenko obsession (2015) für Violoncello und Zuspiel
  • Vladislav Pesin - Violine | Konstantin Manaev - Violoncello
  • ***
  • 20.00 Uhr
  • Hildegard von Bingen O virtus Sapientiae
  • John Cage Sonnekus² part III
  • Irene Kurka - Sopran
  • Voutchkova/Thieke blurred music (2016, UA) für Violine, Klarinette und Elektronik
  • Stefan Streich Clouds 8 (2016, UA) für Violine und Klarinette
  • Biliana Voutchkova - Violine | Michael Thieke - Klarinette
  • Hildegard von Bingen O viridissima virga
  • John Cage Sonnekus² part IV
  • Irene Kurka - Sopran

Die faszinierende Wechselwirkung von Hildegard von Bingens Sammlungen Antiphone aus dem 12. Jahrhundert und John Cages rund 800 Jahre später entstandene Hommage an Erik Satie, Sonnekus², lotet die Sopranistin Irene Kurka in diesem Konzert aus.

Kontrastiert wird diese Zeitreise für Sopran solo zu jeder vollen Stunde von zwei Duetten, die wiederum eine ganz eigene Verbindung zum Dualismus von Tradition und Moderne herstellen. So ist etwa Jacob van Eycks Pavane Lachrymae auf der Grundlage von John Dowlands Lied Pavane Lachrimae / Seven Tears entstanden. Das Werk Folk you! Von Arturo Corrales basiert auf einer traditionellen Melodie aus seinem Heimatland El Salvador.

Zwei weitere Abschnitte des Programms experimentieren in diesem Kontext mit Gegenüberstellungen und Verschmelzungen musikalischer Partikel und Flächen.

Alexandra Filonenkos Werke verfolgen die Idee, die Zersplitterung und Mutation des Hörbaren durch Live Elektronik zu einem komplexen Fluss werden zu lassen, blurred music erzeugt gestische Verläufe aus subtilen Klangflächen und in gegenläufiger Genese webt Clouds Duo aus eigenständigen Motiven, kleinen Melodien und konturierten Figuren flächige Klangwolken.

Die Pausen zwischen den Programmteilen lassen genügend Raum, um den Abend bei allen Unterschieden in den Stücken als einen großen, gelassenen Bogen zu erleben.

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