Klangwerkstatt Berlin

Festival für Neue Musik


1. bis 18. November 2018

Sonntag 11.11.

Trennung war gestern 2

12.30 Uhr Kunstquartier Bethanien

Klarinettenensemble AllesClar & Kinderchor der Musikschule Friedrichshain-Kreuzberg

  • Stefan Streich Entrée (2018 UA) für 8 B-Klarinetten im Kreis
  • Lutz Glandien Die Probe (2018 UA) für 7 Klarinettist/innen
  • Jarek Löhning AACHF (2018 UA) für 2 Klarinetten im B
  • Martin Supper n!2 (2018 UA) für n Klarinetten, n Lautsprecher und Zuspielband
  • Maya Shenfeld Circles (2018 UA) für Chor und Live-Elektronik

Klarinettenensemble AllesClar Nana Ehrsam, Luisa Freund, Ines Koob, Eva Kroll, Lea Wehde, Franz Knörnschild, Alexander Nikolai, Jarek Löhning - Klarinette | Jürgen Kupke - Leitung

Kinderchor der Musikschule Friedrichshain-Kreuzberg Ann-Kristin Mayr – Leitung

AllesClar, Photo: André Fischer
AllesClar, Photo: André Fischer

Entrée ist ein kurzes Stück für die Klarinettenklasse von Jürgen Kupke. Es ist als Eingangsmusik für dieses Klangwerkstatt-Konzert und eigens für die Galerie im ersten Stock des Bethanien-Haupteingangs geschrieben. Die Klarinettist/innen stehen im Kreis um die Brüstung der Galerie. Eine Art Eröffnungsfanfare gerät in Bewegung und mutiert zum aufmerksamen Zusammenspiel. Die Musiker/innen lassen Skalen kreisen, werfen sich Töne zu und bilden filigrane Klangflächen aus zierlichem Klappenklappern. Der große Hallraum dieses Treppenhauses ist dabei ein wichtiger Mitspieler. (Stefan Streich)

n!2 entstand für Jürgen Kupke und seine Klarinettenklasse. Die Komposition ist gedacht für beliebig viele Klarinetten und beliebig viele Lautsprecher sowie ein Zuspielband. Das Klangmaterial auf dem Zuspiel hat Jürgen Kupke eingespielt. (Martin Supper)

Circles - B. Lies by the C. Die Komposition für Jugendchor und live Elektronik ist entstanden aus einer Reihe von Proben,Unterhaltungen und Improvisationen mit dem Chor. Die Sängerinnen wurden durch die Probenarbeit eingeladen, sich mit dem Thema des Festivals ‚Grenze‘ auseinander zu setzen. Was bedeutet es, eine Grenze zu ziehen zwischen einem Ort und dem anderen? Was bedeutet es begrenzt zu sein? Wie bleibt man verbunden über die Grenzen hinaus? Was verbindet mich und dich? Ingeborg Bachmanns Gedicht, Böhmen Liegt am Meer von 1964, bietet eine mögliche Perspektive auf das Thema Grenze; das Motiv der Brücke bildet die Verbindung. So verschmilzt das vertonte Gedicht mit Geräuschen, die an Grenzen aufgenommen wurden. Hier kommt der deutsch, polnisch, marokkanische Hintergrund der Komponistin zum Ausdruck, die 1989 in Jerusalem geboren wurde und seit acht Jahren in Berlin lebt. Neben den feinen Stimmen der Jugendlichen steht die Elektronik als Kontrast. Die Homogenität des Gesangs, wird durch die Elektronik gestört und in Unruhe gebracht, bis sie schließlich mit den Stimmen resoniert, verschwimmt und verschwindet. (Stefan Streich)