Klangwerkstatt Berlin

Festival für Neue Musik


8. bis 17. November 2019

Samstag 16.11.
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19.00 Uhr Kunstquartier Bethanien

Polonaise

Ensemble Adapter

Ensemble Adapter © María Guðrún Rúnarsdóttir
Ensemble Adapter © María Guðrún Rúnarsdóttir

Das Ensemble Adapter präsentiert eine Sammlung neuer Werke junger polnischer Komponist*innen für Instrumente, Elektronik und Video. Drei Uraufführungen stehen zwei für das Ensemble entstandenen Werken aus dem Jahr 2017 gegenüber.

Der Krakauer Komponist Piotr Peszat verbindet in seinen Werken instrumentale und elektronische Musik sowie Multimedia und Performance. Seinem Stück Untitled Folder legt er folgenden Auszug aus einem Interview zwischen der Kunstfigur Ali G (alias Sacha Baron Cohen) und Donald Trump zugrunde und fragt sich, was wäre, wenn das Wort „popular“ als „important“ verstanden würde?

Ali G: What is the most popular thing in the world? Trump: Music. Ali G: No. Trump: Tell me. Ali G: Icecream.

Donald Trump spielt auch in dem Stück Pepe is Pepe is Pepe von dem aus Olsztyn stammenden Komponisten Jacek Sotomski eine Rolle. Im Mittelpunkt steht die Comicfigur Pepe the Frog. Während des US-Wahlkampfs 2016 hatte die ultrarechte Alt-Right-Bewegung den harmlosen Frosch für sich entdeckt und zum Teil des Teams Trump gemacht. Um dieser Zweckentfremdung zu entkommen, ließ der Erfinder Matt Furie Pepe kurzerhand sterben.

Für alle diejenigen, die am derzeitigen Zustand der Welt verzweifeln, hat der aus Gdynia stammende Mikołaj Laskowski ein Allheilmittel gefunden: Sein Stück Safe&Sound® richtet sich an die spezifischen Hirnareale, die emotionale Entlastung bieten. Und es bleibt für immer dort! Einfach hinsetzen und zuhören. Die hohen Frequenzen füllen die Hohlräume, während tiefe Töne die Gehirnströme verändern und die unerwünschten Gefühle im Handumdrehen füllen und versiegeln.

Piotr Bednarczyk, 1994 in Koszalin geboren, nutzt in seinen Stücken immer wieder Bestandteile der Glitch-Music, einer experimentellen Spielart der elektronischen Musik, die auf digitalen Störgeräuschen, (vermeintlich) zufälligen Klangereignissen oder programmierten Algorithmen basiert. So auch in seinem Stück Overload, das sich mit der Überlastung unseres Gehirns und der Selektivität der von uns empfangenen Reize auseinandersetzt.

Die japanische-polnische Komponistin Nina Fukuoka erforscht in ihren Werken die Möglichkeiten der Kommunikation durch Musik und moderne Medien im Kontext von Tradition und Massenkultur. In ihrem Stück Still Life #31 geht es um den Umgang mit Sachen, Dingen, Objekten. Soll Überschüssiges entsorgt oder doch lieber recycelt, gespendet oder verkauft werden? Oder bleibt am Ende doch alles, wie es ist?

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19.00 Uhr Kunstquartier Bethanien

Polonaise

Ensemble Adapter

  • Jacek Sotomski Pepe is Pepe is Pepe (2017) for flute, clarinet, harp, sampler and video
  • Piotr Peszat Untitled Folder (2017) for flute, clarinet, harp, vibraphone and tape
  • Mikołaj Laskowski Safe&Sound® (2017/18 UA) for alto/bass flute, bass clarinet, harp, percussion, electronics and video
  • Piotr Bednarczyk Overload (2019 UA) for flute, clarinet, harp, percussion, electronics and video
  • Nina Fukoka Still Life #31 (2019 UA) for flute, clarinet, harp, percussion, electronics and video

Ensemble Adapter Kristjana Helgadóttir – Flöten | Ingólfur Vilhjálmsson – Klarinetten | Gunnhildur Einarsdóttir – Harfe | Matthias Engler – Schlagzeug
Released in collaboration with the Adam Mickiewicz Institute as part of the Polska Music programme.