Klangwerkstatt Berlin

Festival für Neue Musik


8. bis 17. November 2019

Sonntag 17.11.
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11.00 Uhr Kunstquartier Bethanien

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Freie Jugendorchesterschule Berlin

Freie Jugendorchesterschule Berlin © André Fischer
Freie Jugendorchesterschule Berlin © André Fischer

Die Orchester und Ensembles der Freien Jugendorchesterschule Berlin verringern in ihrem Programm mit Werken von Jobst Liebrecht, John Cage u.a. die Entfernungen zwischen New York und Friedrichshain, Amsterdam und Kreuzberg.

Das Stück Die Frösche von Christian Stimming passt perfekt in das Ausbildungskonzept der FJOSB, weil es auch den ganz kleinen Anfängern schon das Mitmusizieren ermöglicht. Stimming hat die Stimmen sehr leicht gehalten, aber das Zusammenwirken anspruchsvoll gestaltet. Das zugrunde liegende Gedicht von J.W. v. Goethe erlaubt eine fantasiereiche Ausgestaltung und Fasslichkeit.

Der Niederländer Willem Wander van Nieuwkerk spannt mit Kadanza einen weiten Bogen von der Vergangenheit in die Gegenwart. Mit diesem Stück aus dem Jahr 1989 knüpft er an eine lange undS lebendige Musizierkultur der Alten Musik auf historischen Instrumenten in den Niederlanden an, die auch die Blockflöte wieder ins Interesse der ausübenden Musiker gerückt und zu einer neuen Renaissance des Instruments geführt hat.

Mit seinen Variations hat John Cage eine Reihe von Stücken geschaffen, die dem oder den Interpreten sowohl in der Wahl des Instruments als auch der Anzahl der Musiker oder der Art und Weise der Aufführung völlig freie Hand lassen. Variations I von 1958 bildet 5 Linien und diverse Punkte und kleine „Kleckse“ dazwischen ab, die diverse Deutungen zulassen und mit viel Spiel- und Experimentierfreude in ein musikalisches Ergebnis umgewandelt werden wollen.

arpa, assistentes y atriles von Jobst Liebrecht entstand unter ständiger Beteiligung der Kinder und Jugendlichen. Zuerst machten jüngere Kinder in Berlin Vorschläge, was alles nur mit Notenständern für Musik hervorgebracht werden kann, dieses war die Schicht der „atriles“. In einem nächsten Schritt kamen in Baden-Württemberg Jugendliche dazu, ein Harfensolist und ein Geräuschchor, die „arpa“ und die „assistentes“. Auch sie versuchten, die Klänge der Notenständer zu imitieren und/oder zu überbieten.

Als „Großstadtmusik“ bezeichnet Jobst Liebrecht seine Sinfonie Nr. 2 / Concertante. Der Ablauf der Ereignisse ist turbulent, fast hektisch. Es gibt zwar die traditionellen vier Sätze einer Sinfonie – Allegro, Andante, Scherzo und Schlussallegro – diese gehen aber nahtlos ineinander über, überlappen sogar. Die instrumentale Anführerin ist die konzertante Solo-Violine, die sowohl als Motor des Ganzen als auch als singender Glanz über dem Tutti fungiert.

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11.00 Uhr Kunstquartier Bethanien

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Freie Jugendorchesterschule Berlin & Viktoria Elisabeth Kaunzner

  • Christian Stimming Die Frösche (2019 UA) für Nachwuchsorchester auf ein Gedicht von Johann Wolfgang von Goethe
  • Willem Wander van Nieuwkerk Kadanza (1989) für Blockflötentrio
  • John Cage Variations I (1958) für variables Ensemble
  • Jobst Liebrecht arpa, assistentes y atriles (2016/17) für Solo-Harfe, Geräuschchor und 5 Gruppen an klappbaren Notenständern
  • Viktoria Elisabeth Kaunzner Mysterium (2008) für Violine und Orchester
  • Jobst Liebrecht Sinfonie Nr. 2 / Concertante (2018) für Solo-Violine und Orchester

Viktoria Elisabeth Kaunzner Violine & Freie Jugendorchesterschule Berlin Nachwuchsorchester und Jugendsinfonieorchester und Gäste | Jobst Liebrecht – Leitung | Kleiner Blockflötenchor und Blockflötentrio Emma Schollendorf, Lotta Schütte, Julian Amadeus Gransee | Martina Feldmann – Leitung