Mal lustig und mal traurig, mal froh und mal wehmütig – das diesjährige Konzert der Freien Jugendorchesterschule Berlin kreist um musikalische Erinnerungen aller Art. Dabei steht neben Werken von Violeta Dinescu, Andreas Frey und Jobst Liebrecht auch ein Stück der erst dreizehnjährigen Emelia Greiner auf dem Programm. Seit ihrer Gründung 2011 ist die FJOSB, die schon die Kleinsten ans Orchesterspiel heranführt, mit ihren vielfältigen Kinder- und Jugendorchestern und ihren ebenso experimentierfreudigen wie mitreißenden Programmen zu Gast bei der Klangwerkstatt Berlin.

Violeta Dinescu: Memories (1980)
Um auch den jugendlichen Streicher:innen unserer Orchester mal eine eigene musikalische Plattform zu bieten, darf dieses klangvolle Stück im Programm unseres Konzertes nicht fehlen.

Emelia Greiner: LESEN (2024)
Eine grafisch gestaltete Partitur verspricht Spaß beim Einstudieren, Vortragen und Zuhören. Bücher spielen natürlich die Hauptrolle und die aufführenden Kinder legen dafür ohnehin ihre Instrumente – selbst in unseren Probenlagern – ab und zu gerne mal aus der Hand. Nun lässt sich beides elegant und unverfänglich miteinander verbinden. Das Stück stammt von der 13jährigen Emelia Greiner.

Jobst Liebrecht: Melodie
Ein kleines Stück für die kleinen Minisaxophone.

Andreas Frey: Das Abenteuer – Eine Kindersinfonie (2014)
Vor allem der 5. Satz Hydra hat es uns angetan: Wie bei diesem Fabelwesen wachsen unserem Nachwuchsorchester ständig weitere kleine Köpfe nach und besonders in diesem Stück, das nach einem Baukastenprinzip komponiert wurde, kann jedes Kind von Anfang an mitspielen und sich mit dem einbringen, was es schon kann.

Jobst Liebrecht: raindrops (2020/Orchesterfassung 2024)
Während der Corona-Pandemie entstanden kurze Sprech-Stücke für Chor oder Solostimmen auf eigene Texte, die als solche 2020 veröffentlicht wurden. Auf ihrer Basis wird eine Orchesterversion erarbeitet, bei der das Nachwuchsorchester der Freien Jugendorchesterschule Berlin eine tragende Rolle spielt.

Jobst Liebrecht: birthday – rehearseday / ritual für péter eötvös (2024)
Dieses Ensemblestück für Otamatone, Jazz-Gitarre und zehn Percussionst:innen an Blechdosen entstand im April 2024 in memoriam Péter Eötvös. In einem kurzen, konzentrierten Ritual wird erinnert. Trotz der Trauer um den Tod des Lehrers ist ein aktives, verspieltes Stück entstanden.

Jobst Liebrecht: Sinfonie Nr. 7 Cartoline (2023)
Dieses Orchesterstück gibt eine chaotische, anarchische, sentimentale Schilderung von Reiseerlebnissen in Italien. Es erzählt davon in Postkartenform. Die Sinfonie ist nur wenige Minuten lang, auch da sich verschiedene musikalische Einheiten innerhalb der sehr kurzen Sätze überlagern. Der Klang wird dominiert von einem reichhaltigen italienischen Folklore-Instrumentarium im Schlagzeug.

Alle Texte: Martina Feldmann