Kunstquartier Bethanien, Studio 1

Freitag 15.11., 12.30 Uhr – Videodokumentation

Tafelmusik – Musik und Imbiss zur Mittagszeit

Ensemble JungeMusik Berlin

Das Bild zeigt Mitglieder vom Ensemble JungeMusik auf der Bühne.
© André Fischer

Programm

  • Irina Emeliantseva
    AReCHEUA(2024)
    für Englischhorn solo
    Auftragswerk der Klangwerkstatt Berlin
  • Johannes K. Hildebrandt
    Aus der Ferne(2024)
    für Flöte, Saxophon und Violoncello
  • Arne Sanders
    Etym III(2016)
    für Saxophon und Akkordeon
  • +++ Mittagsimbiss +++
  • Sean Schumann
    Little Bird(2024)
    für Violine solo

Ensemble JungeMusik Berlin

Erik Drescher – Flöte | Cornelius Finke – Englischhorn | Irina Yudaeva – Saxophone | Kateryna Vashchenko – Violine | Lillia Keyes – Violoncello | Christine Paté – Akkordeon

Leitung: Helmut Zapf
Es kocht für uns: Erik Drescher


Musiker:innen bitten zu Tisch! Klangvolles und Schmackhaftes zur Mittagszeit. Fünf Mittagskonzerte mit dem Ensemble JungeMusik bieten im hektischen Alltag Einkehr und Raum, Musik mit anderen Ohren zu hören und mit den Künstler:innen ins Gespräch zu kommen. Der Flötist Erik Drescher kocht für uns.

Im Mittelpunkt stehen fünf eigens komponierte Miniaturen für Oboe, die sich wie ein roter Faden durch die Woche ziehen. Zu hören sind tägliche Oboensoli von Xuan Yao, Bernd Lauber, Irina Emeliantseva, Kaspar Querfurth und Aigerim Seilova.



Irina Emeliantseva: AReCHE (2024)
Das Stück AReCHE (die 5 „Haupttöne“) besteht aus 17 Fragmenten/Zeilen und hat eine offene Improvisationsform. Die kürzeste Version des Stückes (ca. 3 Minuten) ist in der Partitur festgelegt und zeigt mit den Zahlen, welche Fragmente wiederholt werden sollen. Der Interpret kann jedoch die Fragmente nach eigenen Vorstellungen kombinieren, die Reihenfolge und die Anzahl der Wiederholungen sind frei zu wählen. Dabei sollte der Hauptbogen der Form (ruhig – accelerando- prestissimo – rallentando – ruhig ) beibehalten werden. Nach jeder Zeile ist eine Improvisation möglich. Die Improvisation kann auch nur aus einem bestimmten Ton bestehen oder auch länger sein, die Dauer hier ist zu Gunsten der Form zu wählen.
Irina Emeliantseva

Johannes K. Hildebrandt: Aus der Ferne (2024)
Aus der Ferne ist ein fragiles, zerbrechliches Stück, das die Suche nach etwas beschreibt, das fehlt. Die Komposition bewegt sich stillschweigend und langsam von einem Ton aus. Ergänzungen erscheinen schnell und akzentuiert und verblassen nach längeren Pausen in Vergessenheit. Das Stück beschreibt kurze Momente, die in dem Moment, in dem sie stattfinden, zur Vergangenheit werden. Erst ganz am Ende tritt das Saxophon aus der Ferne hinzu und markiert ein neues Ziel, das es zu erkunden gilt.
Johannes K. Hildebrandt

Arne Sanders: Etym III (2016)
„Was ‚Worte‘ sind, wißt ihr – ?“ / (sie nickten so schnell: !) / (Glückliches Völkchen; mir war‘s nicht ganz klar.)).: „Also das bw spricht Hoch-Worte. Nun wißt ihr aber, aus FREUDs ‚Traumdeutung‘, wie das ubw ein eigenes Schalks=Esperanto lallt; indem es einerseits Bildersymbolik, andrerseits Wort=Verwandtheiten ausnützt, um mehrere – (immer aber im Gehirn des Wirtstieres engbeieinanderlagernde ! ) – Bedeutungen gleichzeitig wiederzugeben. Ich möchte nun diese neuen, wortähnlichen Gebilde – die sowohlerzogen der scheinbaren Präzision der Normalsprache dienen; als auch den fehllustig=doppelzüngelnden Amfibolien der ‚Hinter‘=Gedanken – ‚ETYMS‘ heißen : der obere Teil des Unbewußten : spricht ‚Etym‘.“

Die bisherigen Werke des Zyklus sprechen „Etym“ und sind auch durch „ETYMS“ miteinander verbunden.
Arne Sanders

Sean Schumann: Little Bird (2024)
Meine Komposition … little bird … ist im Grunde ein Stück über Hoffnung. Als Inspirationsquelle diente mir u. a. folgendes Gedicht von der amerikanischen Dichterin Emily Dickinson:

‘Hope’ is the thing with feathers —
That perches in the soul —
And sings the tune without the words —
And never stops — at all —
And sweetest — in the Gale — is heard —
And sore must be the storm —
That could abash the little Bird
That kept so many warm —

‘Hoffnung’ ist das Federding, das
In der Seele schwingt —
Und die Lieder ohne Worte —
Ohne Ende singt —
Das man — süßer noch — im Lärme
Schwerer Stürme hört —
Ist ein Vöglein, dessen Wärme
Keinem sich verwehrt —

Sean Schumann