Kunstquartier Bethanien, Studio 1

Dienstag 14.11., 12.30 Uhr – Videodokumentation

Tafelmusik und Mittagsimbiss aus Österreich

Ensemble JungeMusik Berlin

Das Bild zeigt eine Suppenschüssel.
© André Fischer

Programm

  • Matthias Kranebitter
    Versuch gegen die Ohnmacht (v.3/1)(2014)
    für Flöte, Klarinette und Akkordeon
  • Petra Stump-Linshalm
    Windgeschenke / Duftinseln(2020)
    für Altflöte und Klarinette
  • Peter Ablinger
    A.W.-Memorial(2019)
    für Es-Klarinette und Radio
  • Petra Stump-Linshalm
    Inner Life(2020)
    für Klarinette und Violine
  • +++ Mittagsimbiss +++
  • Nachtisch Deutschland:
  • Johannes K. Hildebrandt
    trilateral(2023)
    für Violine, Altsaxophon und Klavier

Ensemble JungeMusik Berlin

Erik Drescher – Flöte | Matthias Badczong – Klarinette | Irina Yudaeva – Saxophon | Christine Paté – Akkordeon | Kateryna Vashchenko – Violine | Nadezda Tseluykina – Klavier | Justin Robinson – Rauschgenerator
Leitung: Helmut Zapf
Es kocht für uns: Erik Drescher


Die Welt bittet zu Tisch! Klangvolles und Schmackhaftes zur Mittagszeit. Mitglieder des Ensembles JungeMusik Berlin präsentieren jeden Tag Musik aus einem anderen Land. Zu hören sind Kompositionen aus Österreich, Armenien, Rumänien, Großbritannien und Spanien sowie täglich ein musikalischer Nachtisch aus Deutschland. Dazu wird ein landestypischer Imbiss gereicht. Die Tafelmusik bietet Gelegenheit, mit den anwesenden Künstler:innen ins Gespräch zu kommen.

Am Dienstag stehen Stücke von österreichischen und deutschen Komponist:innen auf dem Programm. Eines davon stammt von Peter Ablinger, der vor über 30 Jahren die Klangwerkstatt Berlin an der Musikschule Kreuzberg begründete.


Matthias Kranebitter: Versuch gegen die Ohnmacht (v.3/1) (2014)
Matthias Kranebitters Musik thematisiert Aspekte unserer Mediengesellschaft mit ihrer Informationsflut. Sie zeichnet ein hohes Maß an Dichte und Heterogenität aus, das Miteinbeziehen unterschiedlichster (un)musikalischer Materialien als Enthierarchisierung und Relativierung von Dogmen und Tabu. Er arbeitet verstärkt mit Elektronik und neuen Medien.

Petra Stump-Linshalm: Windgeschenke / Duftinseln (2020)
Die beiden Solostücke – Windgeschenke für Altflöte solo und Duftinseln für Klarinette solo – sind so konzipiert, dass sie auch zu einem Duo zusammengefasst werden können. Inspiriert wurden die Stücke von dem gleichnamigen Gedicht von Hilde Domin. Fragile und luftige Klänge in unterschiedlichsten Farbnuancen kreieren eine poetische Klangwelt.
Petra Stump-Linshalm

Peter Ablinger: A.W.-Memorial (2019)
A.W. steht für Anton Webern, das Stück ist kurz!
Peter Ablinger

Petra Stump-Linshalm: Inner Life (2020)
Am 5. April 2020 erhielt ich eine Anfrage vom Ensemble Assonance aus Armenien, um an ihrem „Quarantine Project – 24 hour challanges for composers“ mitzumachen. Es ging darum, innerhalb von 24 Stunden ein Duo für Violine und Klarinette mit einer Länge von weniger als einer Minute zu schreiben. Da auch mir das Coronavirus freie Zeit durch abgesagte Konzerte verschafft und der Alltag in der Zeit des Lockdowns völlig anders ausgesehen hatte, wollte und konnte ich dieser Aufforderung gerne nachkommen und komponierte Inner Life 1. Für mich war dieses kurze Stück zwar in sich komplett, aber ich hatte in den darauffolgenden Wochen das Bedürfnis noch drei weitere Sätze zu schreiben und natürlich alle mit dem Vorhaben unter der Dauer einer Minute zu bleiben.

Inner Life 1-4 spiegelt in kurzen Zusammenfassungen verschiedene Seiten meiner Innenwelt während der sogenannten Corona-Krise: Verwirrung, Verwunderung, Traurigkeit, aber auch Ruhe, Gelassenheit und Hoffnung.
Petra Stump-Linshalm

Johannes K. Hildebrandt: trilateral (2023)
Das Stück geht zurück auf mein Stück Drei aus dem Jahr 2009, von dem es bisher zahlreiche Varianten gibt. Trilateral ist die 15. Fassung von Drei. Struktur und Idee der Stücke ist gleich, drei Akteure, die in unterschiedlichen Konstellationen agieren, zu zweit, zu dritt und auch allein. Erst ganz am Ende finden die drei Akteure zu einem gemeinsamen Spiel, um dann doch gleich wieder einzelne Wege zu gehen. Alles Weitere liegt in der Phantasie des Hörers.
Johannes K. Hildebrandt